Zum mittlerweile vierten Mal gastiert der Straubinger Jochen Benkert wieder bei uns im Schloss. Für dieses Jahr stehen „Präludien und Sonaten“ auf dem Programm, Gattungen, die über mehrere Jahrhunderte und Epochen hinweg die verschiedensten Komponisten inspiriert haben.
Bei J.S. Bach war das Präludium ein Vorspiel vor dem eigentlichen Hauptstück. J. Benkert spielt die Präludien aus der Englischen Suite g-moll und der Partita G-dur. Auch andere Komponisten schrieben Präludien in diesem Sinne, so z.B. Edvard Grieg, der sich in seiner „Holberg-Suite“ bewusst am barocken Vorbild orientierte oder Maurice Ravel, der seine Suite „Le Tombeau de Couperin“ mit einem Prélude eröffnet.
Im Lauf der Zeit verselbständigte sich das Präludium. Ohne ein eigentliches Hauptstück stand es allein für sich und rückte in die Nähe des Charakterstücks – gerade die romantischen Komponisten liebten diese Gattung. Aus Frédéric Chopins großem op. 28 werden die Préludes in G-dur und g-moll sowie das außerhalb stehende Prélude in cis-moll op. 45 zu hören sein.
Auch Sergej Rachmaninoff schrieb zwei große Prélude-Zyklen, wobei er (wie Bach und Chopin) jede Dur- und Molltonart berücksichtigte. J. Benkert spielt die Préludes in G-dur, g-moll und h-moll. Claude Debussy schließlich erkannte das poetische Potenzial der Gattung: er versah jedes seiner Préludes mit eine Art Überschrift, so etwa „La Cathédrale engloutie“ („Die versunkene Kathedrale“).
Die beiden zu hörenden Sonaten stammen aus der Wiener Klassik, zum einen J. Hadyns spritzige Sonate in D-dur und – als Krönung des Abends – Ludwig van Beethovens große „Waldstein-Sonate“, die zu seinen populärsten Werken zählt und im Hinblick auf Ausmaße und Spieltechnik neue Maßstäbe setzte.
Das Konzert findet am Samstag, den 11. Mai um 19:00 Uhr statt. Der Eintritt beträgt 12 €.