„Denken Sie immer daran, Schloss Buchenau wird nicht untergehen“. Dieses leicht abgewandelte Zitat, mit dem Hannes Ringelstetter seine wöchentliche Talkshow beendet, hat sich der Förderkreis Schloss Buchenau in der schwierigen Zeit der Pandemie zum Motto erkoren. Zum ersten Mal seit zwei Jahren findet im Schlossgarten jetzt wieder ein Markt statt, nachdem im Sommer bereits mit einer Reihe von Open Air Konzerten ein erster Befreiungsschlag gegen die Corona-Depression gestartet worden war.
Der fast 20 000 m2 große Park bietet die ideale Voraussetzung, um aus einem Markttreiben ein außergewöhnliches Erlebnis zu machen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts soll er von einem Gärtner aus St. Petersburg im Stil eines englischen Landschaftsgartens gestaltet worden sein. Unabhängig davon können einige botanische Besonderheiten bewundert werden wie zwei große Pimpernuss Sträucher, ein Flieder, der zu einem mehrere Meter hohen Baum herangewachsen ist, eine uralte Eibengruppe, riesige Ulmen, im Frühling ein Meer von Schneeglöckchen und großflächig wachsender Bärlauch, im Sommer Türkenbundlilien und viele weiter Raritäten. Einige gestalterische Elemente des Landschaftsgartens wie eine künstlich angelegte Felsenformation mit Höhle und im Stein eingehauener Sitzbank sowie ein Wasserfall sind derzeit noch nicht allgemein zugänglich.
Der früher Küchengarten wurde in diesem Sommer nach alten Plänen in kleinerem Format wieder angelegt, wobei eine Bepflanzung erst im kommenden Jahr erfolgen wird. Die Gestaltung wurde von der Firma Straub aus Frauenau übernommen, die auch eine verfallene Trockenmauer zu einem absoluten Augenschmaus neu errichtet hat. Bereits im Vorjahr wurde das ungepflegte Areal zur Dorfstraße hin vom Wildwuchs befreit und neu bepflanzt. Ein provisorischer Zaun wurde durch einem schmiedeeisernen nach Vorbild des alten Tores zur Glashütte ersetzt. Beide Maßnahmen wurden aus dem Regionalbudget der ILE Nationalparkgemeinden gefördert und tragen dazu bei, den Schlossgarten nach und nach in alter Pracht wieder erstehen zu lassen.
Das Warenangebot an den weit über das Areal verstreuten Marktständen ist wie gewohnt von regionalen Anbietern verantwortungsvoll und handwerklich hergestellt: Nahrungsmittel wie frisches Holzofenbrot, Käse, Wurst, Marmeladen, Wein, Kaffee, Tee und Gewürze, Kunsthandwerk wie Silberschmuck, geschmackvolle Dekoartikel und außergewöhnliche Drechselarbeiten sowie Filzhüte, Räucherwaren, Schaffelle, Seifen und Stricksachen.
Auch zu Essen und Trinken wird es geben: Kaffee, selbstgebackene Kuchen, frisch zubereitetes Schmalzgebäck, herbstliche Schmankerl aus der Schlossküche wie Kürbissuppe, Bauernbrot mit Kürbisaufstrich, Zwetschgenknödel und „Hosenknöpfe“ aus Kartoffelteig, süß mit Apfelmus oder pikant. Und natürlich werden auch Marktklassiker wie Würstel vom Grill, frisch aufgeschnittener Käse und Brezen nicht fehlen.
Der besonderen Situation der COVID-19-Pandemie muss leider Rechnung getragen werden. Die Wegführung wird im Einbahnstraßen-Modus erfolgen, Eingang und Ausgang werden getrennt sein, der Abstand zwischen den Marktständen wird größer sein als gewohnt, wer das gastronomische Angebot vor Ort wahrnehmen möchte, muss seine Kontaktdaten hinterlassen und im Eingangsbereich und auf den Toiletten sollten Masken getragen werden. Nach den extrem guten Erfahrungen mit den Teilnehmern der Freiluftkonzerte ist der Förderkreis der Überzeugung, dass sich auch die Besucher des Herbstmarktes sehr verantwortungsvoll verhalten, auf Mindestabstand und Hygieneregeln achten werden.
Der Markt findet am Sonntag, den 3. Oktober von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr statt.